IT-Executive Club | An der Alster mit Stefan Fahl


IT-Executive Club | An der Alster mit Stefan Fahl

 

Regelmäßig stellen wir Mitglieder des IT-Executive Clubs vor, indem wir sie in einem kurzen Interview-Format zu Wort kommen lassen. Dabei stellen wir den CIOs des Nordens Fragen über ihre Arbeit oder ihr Unternehmen und lassen Einschätzungen zur IT-Welt im Norden und zum Club geben. In dieser Ausgabe sprachen wir mit Stefan Fahl am Steg an der Alster über die Herausforderungen der IT bei den Stadtwerken im tiefen Norden in Kiel, seinen Weg zur Informationstechnik und seine Gedanken über die Zukunft der IT-Branche. 


 

Name: Stefan Fahl

Unternehmen: Stadtwerke Kiel

Position: CIO

 

Interview geführt von: Björn Pahlke


Stefan, wie bist du zur IT gekommen?


Meine Leidenschaft für IT startete schon sehr früh, vermutlich als ich mir meinen ersten ZX81 zulegte. Ich interessierte mich aber schon immer für Tech-Themen, obwohl ich gelernter Maschinenschlosser bin und die ersten Berufsjahre in dem Umfeld arbeitete.

 


Vom Maschinenschlosser zum IT-Experten – klingt nach einem spannenden Weg. Wie hast du den Bogen geschlagen?


Es begann im elterlichen Betrieb. Dort habe ich mich um alles, was mit IT zu tun hatte, gekümmert. Über den zweiten Bildungsweg studierte ich Mathematik und das entfachte mein IT-Interesse dann so richtig. In Paderborn entschied ich mich dann im direkten Anschluss für den Studiengang Informatik. Das war der letzte Schritt in die IT-Welt. Mittlerweile bin ich schon lange dabei.

 


Und du hast bestimmt einige Erfahrungen sammeln können. Was ist denn aus deiner Sicht entscheidend für ein erfolgreiche IT in deinem Unternehmen (den Stadtwerken Kiel)?


Als Energieversorger und Netzbetreiber brauchen wir eine stabile und sichere IT. Das ist zunächst die Grundlage. Aktuell stehen wir vor der Herausforderung, eine sehr heterogene und historisch gewachsene IT-Struktur in eine moderne, skalierbare und den kontinuierlich wachsenden Sicherheitsanforderungen Rechnung tragende IT zu transformieren. Zudem haben wir einen hohen Bedarf an evolutionärer Digitalisierung.

 


Ist das dann auch die größte Herausforderung?


Der Mensch steht bei der Digitalisierung im Mittelpunkt. Sie gehört auf jeden Fall zu den größten. Es geht vor allem darum, die hohe Digitalisierungsgeschwindigkeit in einem Unternehmen mit einer zum Teil hohen Altersstruktur zu lenken. Den älteren Kollegen geht die Digitalisierung oftmals zu schnell, für andere kann sie gar nicht schnell genug gehen. Hier gilt es eine ausgewogene Mitte zu finden und den damit verbundenen Kulturwandel im Unternehmen zu fördern. Vor diesem Hintergrund müssen wir unseren Anwendern und Kunden Produkte und Services bieten, die ein hohes Level an Benutzerfreundlichkeit aufweisen.

 


Das klingt tatsächlich herausfordernd. Welche Rolle spielt denn der Norden als IT-Standort, um die Probleme anzugehen?


Der Norden ist Fluch und Segen zugleich. Gerade in Schleswig-Holstein bzw. Kiel sind wir etwas abgenabelt von den Orten, an denen wirklich viel IT passiert. Daher ist es nicht einfach, junge Talente und neue Mitarbeiter zu finden. Umso mehr freue ich mich über die vielen Initiativen aus dem Norden, die sich dem Problem stellen. Dazu gehören zum Beispiel die ITgirls und die Hacker School. Mit solchen tollen Initiativen kann man es auch schaffen, Talente für den „echten Norden“ Kiel zu begeistern.

 


Was wünscht du dir denn für den IT-Standort „Norden“?


Ich wünsche mir, dass wir mehr in Ausbildung investieren. Und damit kann man nie zu früh beginnen. Klar ist es wichtig Studierende abzuholen, doch wir sollten in die Schulen gehen und Schülerinnen und Schüler für IT begeistern. Wir brauchen zudem mehr Fachinformatiker und sollten auch in solche Ausbildungswege investieren. Jeder soll dabei einen guten Einstieg in die IT erhalten. Ich glaube, das ist alles möglich.

 


Vermutlich können wir daran alle gemeinsam im IT-Executive Club arbeiten. Ist das einer der Gründe, warum du beim IT-Executive Club bist?


Unter anderem, ja. Der Club ist einfach sehr aktiv und dynamisch unterwegs. In der Vergangenheit hatte ich schon Kontakt zu verschiedensten Netzwerken und muss wirklich sagen, dass der ITEC hierbei heraussticht. Erfahrungsaustausch gepaart mit Netzwerken ermöglicht die Zusammenarbeit an verschiedensten Themen mit Gleichgesinnten, die sich gegenseitig unterstützen. Das empfinde ich als sehr wertvoll.

 


Das freut uns sehr zu hören. Vielen Dank für das tolle Gespräch. Wir sehen uns bald wieder im Club.


Vielen Dank. Ich freue mich schon auf den nächsten Clubabend.

 


Stefan, Lust auf ein entweder oder?