IT-Executive Club | An der Alster mit Dr. Khaled Bagban


IT-Executive Club | An der Alster mit Dr. Khaled Bagban

 

Regelmäßig stellen wir Mitglieder des IT-Executive Clubs vor, indem wir sie in einem kurzen Interview-Format zu Wort kommen lassen. Dabei stellen wir Hamburgs CIOs Fragen über ihre Arbeit, ihr Unternehmen, ihre Einschätzungen zum IT-Standort Hamburg und zum Club selber. Unsere Clubmitglieder stellen sich den Fragen auf dem Steg des NRV (Norddeutscher Regatta Verein), der Heimat des IT-Executive Clubs. Wir freuen uns heute auf die Antworten von Dr. Khaled Bagban, dem CIO der Olympus Europa SE & Co. KG.


Name: Dr. Khaled Bagban

Unternehmen: Olympus Europa SE & Co. KG - Olympus hat es sich zur Aufgabe gemacht, kundenorientierte Lösungen für die Bereiche Medizin, Biowissenschaften und Industrieausrüstung zu entwickeln. Seit mehr als 100 Jahren konzentriert sich Olympus darauf, das Leben der Menschen gesünder, sicherer und erfüllter zu machen, indem es hilft, Krankheiten zu erkennen, zu verhindern und zu behandeln, die wissenschaftliche Forschung zu fördern und die öffentliche Sicherheit zu gewährleisten. Olympus hat seinen Hauptsitz in Tokio, Japan, und beschäftigt weltweit mehr als 30.000 Mitarbeiter in fast 40 Ländern. Olympus Europa mit Hauptsitz in Hamburg bedient die EMEA-Region (Europa, Naher Osten, Afrika) und beschäftigt 7.600 Mitarbeiter in 31 Niederlassungen.

Position: CIO


Wie bist du zur IT gekommen?

Ich fing an mich spielerisch der IT zu nähern. Als Kind bekam ich einen Spielecomputer geschenkt, bei dem man erst noch zwei Zeilen programmieren musste, um spielen zu können. Nach dem zehnten Mal habe ich mich gefragt, was ich da überhaupt eingebe und schnell gemerkt, dass unterschiedliche Befehle, Einfluss auf das Programm nahmen. Dadurch wuchsen meine Neugier und der Spaß an der IT. Noch bis heute sehe ich mich als Entdecker und Experimentierer.

 

Was ist entscheidend für eine erfolgreiche IT innerhalb (d)eines Unternehmens?

Natürlich ist zunächst eine klare Positionierung der internen IT entscheidend. Der IT-Bereich muss klar schärfen, welches Profil er abbilden möchte. Im nächsten Schritt muss die IT den eigenen Fortschritt am Unternehmenserfolg ableiten. Dazu gehört mehr als nur ein Projekt abzuliefern und die operativen KPIs im Griff zu haben.
Die wirklich kritischen Erfolgsfaktoren sind aber für mich klar die Menschen und Talente auf den unterschiedlichsten Ebenen. Sie machen eine IT erst erfolgreich. Die Herausforderung ist es dann, die richtigen Talente zu finden, sie dabei zu unterstützen, ihr Potential voll auszuschöpfen und zu ausgezeichneten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auszubilden.

 

Was ist die besondere IT-Herausforderung deines Unternehmens?

Die Facetten sind vielfältig. Zum einen muss unsere Sales- und Marketingplattform auf Grundlage von Salesforce.com ausgerollt werden. Andererseits müssen wir die verschiedenen Unternehmensarchitekturbereiche mit zukunftsfähiger Technologie ausstatten – so etwa S/4 im ERP-Bereich, Successfactors für unsere HR-Prozesse oder digitale Arbeitsplatzlösungen auf Basis von Low-Code-/No-Code-Ansätzen. Dazu gehören auch smarte Automatisierungsansätze wie RPA etwa zur Back-Office-Prozess-Standardisierung zu integrieren bis hin zur Einführung komplett neuer digitaler Produkte und Geschäftsfelder. Bei allen Technologien steht die Frage des Mehrwerts im Vordergrund – in unserem Falle die Mehrwerte unserer Patienten. Anwendungspotentiale sind jedenfalls riesig: Wir nutzen KI beispielsweise im Rahmen der Diagnoseunterstützung für Ärzte und medizinisches Personal – etwa bei der Früherkennung von Krebs in der Darmspiegelung oder bei der Bronchoskopie.

 

Warum ist Hamburg als IT-Standort besonders?

Es gibt enorm viele Dinge, die Hamburg auszeichnen. Einerseits wäre da eine einzigartige Lebensqualität, mit der wir glänzen können. Die Bildungsstandards werden immer besser, die Startup-Szene reift und wir haben einen Mix aus großen, spannenden Unternehmen und vielen Hidden-Champions. Kulturell auch besonders spannend: Das Understatement der Stadt manifestiert sich auch in vielen Unternehmen.

 

Was wünschst du dir für den IT-Standort Hamburg?

Ich wünsche mir trotzdem eine größere Magnetwirkung in Richtung digitaler Arbeitsplätze und mehr Investitionen in Talente. Vermutlich wäre es zu platt zu sagen, wir wollen das Silicon Valley Europas werden, aber wir sollten groß denken. Wir haben jedenfalls die besten Voraussetzungen: Wir sind wirtschaftlich stark, haben erfolgreiche Industrien aufgezogen und haben genug Fläche. Vorteilhaft wäre es auch, wenn der Konkurrenzgedanke aus den großen IT-Standorten verschwindet. Wenn alle weit kommen, profitieren im Endeffekt alle davon.

 

Warum bist du beim IT Executive Club?

Der IT-Executive Club ermöglicht einen besonderen Austausch zwischen gleichgesinnten Kolleginnen und Kollegen. Vor Jahren wurde ich gefragt. Ich war neugierig, was in diesem Club vor sich geht. Ich habe die Anfänge mitbekommen und merke, dass der Club seitdem enorm gewachsen ist. Es gibt viele Denkanstöße in einem engen Netzwerk, das gemeinsam eine Mission und Vision für Hamburg verfolgt. Diese wollen wir gemeinsam voranbringen, ohne dass ein Konkurrenzgedanke existiert. Gemeinsam können wir auch weiter vorangehen und die Digitalkompetenz in unser Region stärken.

 

Khaled, Lust auf ein Entweder oder?