Interview | mit Wolfgang Bauhofer (Geschäftsführer Zukunftswerstatt Buchholz)
Ziel der Zukunftswerkstatt Buchholz ist es, Kinder und Jugendliche für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) zu begeistern. Weil sie das sehr gut machen, haben wir ihnen den ITEC Cares Award 2022 in der Unterkategorie „Metropolregion Hamburg“ verliehen. Mit Wolfgang Bauhofer haben wir über die Ziele der Zukunftswerksatt und die Bedeutung des Awards gesprochen.
Wolfgang, herzlichen Glückwunsch zum Gewinn des Awards. Du wurdest bei unserer Preisverleihung live dazugeschaltet. Wie hast du das virtuelle Event wahrgenommen?
Wolfgang Bauhofer: Erstmal vielen Dank für die Glückwunsche. Das Verleihung war wirklich gut organisiert. Ich hatte das Gefühl, die einzelnen Beteiligten, Initiativen und Projekte kamen so sehr gut zur Geltung. Auf der anderen Seite ist es immer schöner, wenn wir uns alle in Präsenz sehen können. Das wertete die Verleihung aber keineswegs ab.
Das freut uns zu hören. Ihr habt den Preis aus gutem Grund gewonnen. Erkläre doch gerne noch einmal, welchen Beitrag ihr leistet, um digitale Kompetenzen bei jungen Menschen zu fördern?
Wolfgang: Unsere Aufgabe in der Zukunftswerkstatt ist es, Kinder und Jugendliche für die Faszination im MINT-Bereich und deren Herausforderungen zu begeistern. Wir fangen bereits in der dritten Klasse an und unser Programm begleitet Jugendlichen dann bis zum Abitur. Somit hoffen wir, mehr junge Menschen für eine MINT-Berufskarriere zu bewegen.
Wie genau geht ihr dabei vor?
Wolfgang: Wir haben verschiedene Herangehensweisen, die wir ausprobieren. Zum Beispiel treten wir mit spielerischen Formaten an die Jugendlichen heran. Die große Challenge ist aber, die etwa 13 bis 14-Jährigen abzuholen. Die stecken in einer Phase, bei der sie oft andere Probleme als MINT haben. Hier versuchen wir spannende Ideen zu entwickeln, um genau diese Zielgruppe abzuholen.
Gut, dass ihr euch dieser Herausforderung stellt. Was zeichnet eure Arbeit denn speziell aus?
Wolfgang: Das ist in erster Linie unsere Methodik. Wir arbeiten bewusst in Kleingruppen. Das bedeutet, dass ein Begleiter nie mehr als vier Jugendliche betreut. So können wir individuell auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zugehen und sie dort abholen, wo sie ihre größten Interessen und Stärken vorweisen. Daneben zeichnet uns aus, dass unsere Begleiter nicht nur vormachen und auf Nachahmung warten, sondern wir gezielt darauf aus sind, dass die Teilnehmer selber in die Macher-Rolle wachsen.
Eine gute Herangehensweise. Was treibt euch denn besonders an?
Wolfgang: Da sind zum einen allgemeine Ziele wie die digitale Transformation, die wir nur mit jungen Talenten vorantreiben können. Zum anderen kommen aber alle hier tätigen Personen ebenfalls aus dem MINT-Bereich und alle engagierten sich in diesem Bereich beruflich. Was uns das alles gegeben hat, wollen wir weitergeben.
Dieser Antrieb hat zum Gewinn des ITEC Cares Award geführt. Was bedeutet der Award für euch?
Wolfgang: Für uns ist das ein Riesenerfolg. Auszeichnungen durch Dritte, die unabhängig die Landschaft unseres Bildungsbereichs beobachten, machen uns enorm stolz. Wenn wir dann noch gesagt bekommen, dass wir vieles richtig machen, ist das für uns ein wertvoller Gewinn. Derartiges stellen wir dann auch gerne in der Öffentlichkeit dar.
Das freut uns sehr. Habt ihr denn mit dem Gewinn etwas umsetzen können?
Wolfgang: Der Award hat uns definitiv angespornt. Wichtig war aber auch das Preisgeld. Jeder Euro hilft uns da enorm weiter. Wir haben einen gewissen Etat, den wir gezielt einsetzen müssen. Für Personal, aber auch für Equipment. Die Teilnehmer sollen mit moderner Technik arbeiten können, um auch begeistert zu werden.
Habt ihr da aktuell etwas konkretes in der Planung?
Wolfgang: Virtual Reality (VR) soll ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit werden. Wir haben für uns und unsere Teilnehmenden VR-Brillen angeschafft und ein Mitarbeiter schulte uns explizit dazu. Auf Ausstellungen ermöglichen wir nun Menschen, die Zukunftswerkstatt virtuell zu besuchen. Die VR-Brillen sind aber auch für die Jugendlichen extrem fesselnd. Und nicht zu unterschätzen, welchen Wert Virtual und Augmented Reality für die Wirtschaft haben können.
Das ist auf jeden Fall ein beobachtungswürdiger Bereich. Wie kann denn die IT-Community des Nordens und speziell der IT-Executive Club der Zukunftswerkstatt helfen?
Wolfgang: Für uns wäre es super hilfreich, an dem teilzunehmen, was der ITEC macht. Das bedeutet nicht, dass wir groß in Diskussionen innerhalb des Clubs mitmischen wollen. Es ist eher sinnvoll gehört zu werden, wenn es um den IT-Fachkräftemangel oder die Nachwuchsarbeit im IT-Bereich gibt. Hier können wir natürlich unterstützen und freuen uns über jede helfende Hand aus dem Club.
Hier werden wir definitiv einige Clubmitglieder finden die unter die Arme greifen können. Vielen Dank für das interessante Gespräch, Wolfgang.
Wolfgang: Das Dankeschön gebe ich gerne zurück.
Wer Wolfgang und die Zukunftswerkstatt Buchholz unterstützen möchte, kann das gerne tun. Mehr Informationen zur Werkstatt befinden sich auf der Website: Zukunftswerkstatt Buchholz.